Flurnamen

Viele alte Flurnamen sind in Vergessenheit geraten, deren Bedeutung kennt fast keiner mehr.

Nachdem sich die Gemeinde Nieder-Eschbach für die Parzellenvermessung in ihrer Gemarkung erklärt hatte, wurde dieselbe unter der Leitung des Großherzoglichen Oberfinazrathes Dr. Hügel und unter der unmittelbaren Aufsicht des Kataster-Verifikators Großherzoglichen Steuerrathes  Debus durch den Geometer 1. Klasse Friedrich Karl Großholz im Jahre 1842 angefangen und im Jahr 1845 beendet.


Das Blatt Nr. 1 enthält die Übersicht der ganzen Gemarkung, eingeteilt in die einzelnen Fluren und deren Unterabteilungen. In diesem Kartenwerk sind die alten Flurnamen noch enthalten.

Die nachfolgende Aufstellung dieser Namen ist nach den Flurbezeichnungen und deren Unterabteilungen geordnet. Bei einigen wenigen ist die Bedeutung hinzugefügt

Hessisches Staatsarchiv Darmstadt, Nieder-Eschbach Sig.3442
Hessisches Staatsarchiv Darmstadt, Nieder-Eschbach Sig.3442

Flur I

 

Abt. A

In den Hinterwiesen, Im Riedstück, mooriges Gelände

 

Abt. B

An der Bach, auch in "de Dall", nach der ehem. Lehmgrube.

Hinter dem Friedhof, hier war der Steinbacher Herrenacker.

In den Obergärten. Zwischen diesen beiden Fluren liegt der älteste Teil des 1819 eingeweihten neuen Friedhofes.

 

Abt. C

In den Riedgaßgärten

An der Riedgaß               

Parzellen, die unmittelbar an der Riedgasse lagen.

 

Abt. F

Auf dem alten Hof, westlich des ehem. "Freihofes", Sitz des Deutschen Ritterordens.

 

Abt. G

Kirchwiesen.

 

Abt. I

In den Borngärten, Gärten am Brunnen.

Links des Harheimer Weg.

In den Lagwiesen.

In den obersten Lagwiesen.

 

Abt. K

In den Ölgärten

Auf der Bornhohl, Hohlweg am Börnchen (Brunnen).

Am Bonameser Pfad, Ackerland links und rechts des Fußweges nach Bonames.

Rechts dem Harheimer Weg.

 

Abt. L

In den Bettzüg.

Im ersten Grund, Senke einer Bodenwelle.

Auf dem Hollerbusch.

 

Abt. M

In dem Haingarten, Gärten am Haingraben.

Hinterm Hain

 

Abt. N

Links der Kreuzerstraße

Links am Kreuz

Auf der Bettzüg.

Flur II


Abt. A

 

 

Abt. B

Zieht durch die Kreuzerstraß.

In der Krumgewann.

Vor der Krumgewann.

 

Abt. C

Am Ringweg, Weg von Bonames zu den Ringwällen im Taunus.

Am Gerhardsrain.

 

Abt. D

Auf der Schanz, 1642 befand sich hier eine Schanze.

Hinterm Bügel, Bügel bedeutet soviel wie Hügel, Buckel.

 

Abt. E

Auf und unter dem Gerhardsrain.

Auf dem Bügel.

 

Abt. F

Im zweiten Grund, zweite Senke in Richtung Bonames.

Flur III

 

Abt. A

Stößt auf die steinere Straß, alte Römerstraße von Nida nach Okarben.

In der Fuchskaut.

Links am Bonameser Pfad.

 

Abt. B

In den Zankäckern, Acker, der dem Eberhaler der Gemeinde Nieder-Eschbach zustand.

 

Abt. C

Im Sülzergrund, hier befanden sich zwei Salzquellen, die bereits anno 733 bekannt waren.

Zwischen den Gründen, Ackerland zwischen dem ersten und zweiten Grund.

 

Abt. D

Links dem Harheiemer Weg und zieht durch den Harheimer Weg.

Auf der Weiße Kuh.

In den untersten Wiesen.

Flur IV

 

Abt. A

Der Pfingstberg, Teil des Höhenzuges links des Eschbachs.

Am Pfingstberg.

Die Pfingstweide und Hinter der Pfingstweide, Wiesen zwischen Bach und Höhenzug.

Am Ochsenberg.

Die Schinnkaut, verendetes Vieh wurde hier begraben.

Die Harheimer Höll. Nach Hochwasser blieb hier brackiges Wasser stehen, ein unheimliches Gelände.

 

Abt. B

In den Faltergärten.

Die Fronwiesen und Am Fronwiesenberg.

Die Pflanzländer und Am Pflanzländer Berg.

Hier hatte bis 1945 jede Nieder-Eschbacher Familie Anrecht auf ein Stück Grabeland.

In den Pfützenwiesen, nasse Wiese am Eschbach.

 

Abt. C

Pflanzländer Berg.

Ober dem Pfingstberg.

 

Abt. D

Am Pfaffenpfad, Katholische Kirchenbesucher gingen hier nach Ober-Erlenbach.

 

Abt. E

Am .......... ?und stößt auf den Holzweg, Weg von Nieder-Erlenbach zur Hohen Mark.

Rechts dem Massenheimer WEg.

 

Abt. F

Auf der roten Beune, anno 790  Schenkung an Kloster Lorsch, ein 30-Morgen-Feld.

Eingefriedetes fruchtbares Land, das nicht der Gemeindehocheit unterstand.

Flur V

 

Abt. A

Am Erlenbacher Weg.

Auf dem Rumpen, wurde auch der "Linseacker" genannt, als Südhang geeignet zum Anbau von Linsen.

Oberhalb dem Fuchsloch.

 

Abt. B

In den Riedbergen, Gelände oberhalb der sumpfigen Wiesen.

An den Hinterwiesen, unmittelbar hinter dem Dorf.

 

Abt. C

Der Galgenberg und Ober dem Galgenberg, hier stand bis etwas 1760 ein Galgen.

In und Ober den Riedbergen, auch Gaasbocksberg genannt, hier wuchs feines Gras für den Zeigenbockhalter.

In den Lausacker.

 

Abt. D

Am Holzweg.

Am Ober-Erlenbacher Weg.

 

Abt. E

Im Röthchen, wahrscheinlich vom Mainzer Rad oder vom roden abgeleitet.

Flur VI

 

Abt. A

Auf der Galgenhohl, Hohlweg, der zum Galgen führte.

In den Brämäcker.

Im Grabenstück, vermutlich lag hier ein befestigter Graben, gegenüber in der Gemarkung Ober-Erlenbach lag die Flur "Auf der Schanz".

 

Abt. B

In der Wachsäcker.

An der Ober-Erlenbacher Grenz.

In den kurzen Bramäcker, Felder mit kurzer Ackerlänge.

 

Abt. C

Im weißen Berg, zum Gegensatz zum roten Berg in Ober-Eschbach. Im Schieferstein.

In den Freiäcker.

Flur VII


Abt. A

Link der Kattergaß.

Am Katterborn.

In und Ober den Katterweingärten.


Abt. B

In den obersten und in den untersten Gärten.

Zwischen der Bach auf der Katter, Gelände zwischen Eschbach und Mühlgraben.

Am Hohensteg.

An der Katterweid.


Abt. C

In den obersten Wiesen.

Am und Ober dem Brunnenfluß, nasse Wiesen mit Quellen und Gräben.

Am Wehr. Hier zweigte der alte Mühlgraben ab.

In den Katterberggärten.


Abt. D

Die Nachtweid. Weide des Nachtwächters.

An der Tannengaß.

Im Weidenfeld.

In den Zweibelwiesen.

In den obersten Gärten.


Abt. E

Auf der Leimkaut, die Lehmgrube.

Am und Ober dem Taunenweg.

Am Taunengraben.

Flur VIII


Abt. A

Am Taunenrain, Bodenwelle am Taunengraben.

In den Spitzäcker.


Abt. B

In den Steinäcker, Reste eines römischen Gutshofes.

Rechts dem Eulerpfad.


Abt. C

Am Eulerpfad.

Rechts der gräsigen Hohl.

Am Urseler Weg


Abt. D

Am Kreuz, Nördlich erster chritlicher Friedhof, 8.Jh.


Abt. E

Am grauen Stein.

Im Wolfstück.


Flur IX


Abt. A

Im Baümchensgrund.

Rechts der Kreuzestraße.


Abt. B

In der Kalbacher Eck.


Abt. D

Über dem Ringweg.

Am Schäferköppel.


Abt. E

Im Nesselbusch.

Flur X


Abt. A

Im langen Strich.


Abt. B

Im Glockenzehnten, Ackerland für die Kirche.


Abt.C

In der Waldkaute.

Am Eschbach gab es drei Vertiefungen, die ihre eigenen Namen hatten:

Das Parrloch,

das Haarloch,

später auch Gäusloch genannt, und das Judenloch am Judenstück.

Das Gäusloch war Lagerplatz für durchreisende Zigeuner.

Nieder-Eschbach;  Geschichte und Geschichten von Jean H. Rothammel + Seite 35 -40

Die Flurnamen sind auch zu finden auf:

Lagis Hessen; Hessische Flurnamen

Nieder-Eschbach